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Grenzen/Blockaden als unsere Wegbegleiter ins persönliche Wachstum

„Gefühl von Grenze darf nicht heißen: hier bist du zu Ende, sondern hier hast du noch zu wachsen.“ - Emil Gött


Wenn du wo anstehst oder anzustehen glaubst, deute es als Zeichen des Lebens, das dir zeigen möchte, dass du noch eine Aufgabe zu bewältigen, etwas in dir zu lösen/ zu reinigen hast.


Gerade eben komme ich von einem Aufstellungstag, wo sich jemand einer Wegblockade stellte. Der erste Impuls war instinktiv - wie so oft - davonzulaufen, sich zu verstecken, wegzusehen. Das kennt vermutlich jede/r von uns... Dass der einfachste Weg jener der Flucht zu sein scheint. Doch kommen die Aufgaben, die Lektionen, die uns das Leben lehren möchte, auf dem einen oder anderen Weg immer wieder zu uns zurück - eben bis wir sie bewältigt haben.


Für mich war eine solche Grenze, ein Hindernis, ein inneres Hemmnis, beispielsweise ohne Makeup aus dem Haus zu gehen, meine erste Facebook/Instagram-Story zu posten, hinaus in die Welt zu gehen und mich zu zeigen. Lange fand ich Ausreden, andere Beschäftigungen etc., um mich hier (und auch an anderen Stellen) nicht meinen Ängsten zu stellen, nicht zu hinterfragen, was mich eigentlich wirklich hindert/ begrenzt. Doch irgendwann holte mich das alles ein…


Früher ging das noch ganz einfach: Ich war ”zufrieden” damit, im Hintergrund zu stehen, nicht zu sehr aufzufallen, mich anzupassen. Das funktionierte lange Zeit ganz gut; ich gewann dadurch “Freunde”, konnte mich gut in die Gesellschaft eingliedern, indem ich versuchte, den Erwartungen der anderen so gut wie möglich zu entsprechen. Je mehr ich das tat, desto schwieriger war es natürlich, davon Abstand zu nehmen und etwas mehr von meinem Ich zu zeigen. Und dennoch schickte mir das Leben - gütig wie es ist - immer wieder Zeichen, Reminder, dass ich mich um meine Themen, um meinen inneren Wert kümmern sollte, z.B. dadurch, dass es mich in Vorstellungsgesprächen unfassbar nervös werden ließ (vor allem in Verbindung mit hohem Unwohlsein, da ich mich immer so vorstellte, wie ich denke, dass ich sein sollte/musste), mir immer wieder Momente schenkte, wo ich meine Frau stehen musste (manchmal mehr, manchmal weniger gelungen) + meine Bedürfnisse äußern, Präsentationen halten etc.


Und je öfter diese Momente mir begegneten, desto klarer wurde mir, dass ich in meiner Entwicklung irgendwann zu einem Stillstand kommen werde, wenn ich nicht lernen würde, mit meiner Angst vor Sichtbarkeit umzugehen.


Als ich ein bisschen hinter meine Fluchtversuche blickte, fand ich sich wiederholende Muster. Meist waren meine Gedanken, meine innere Nervosität und Unsicherheit begleitet von einem Gefühl von „noch nicht bereit“, „nicht (gut) genug“, „nicht stark genug“ und von Gedanken wie „was, wenn die Reaktion von außen negativ ist“, „was wenn ich verstoßen/zurückgewiesen werde“. In diesen Momenten gab es - wie sollte es auch anders sein - natürlich keinen Gedanken an das Positive, an all das Schöne, was mir widerfahren könnte; mein Fokus war einzig und allein auf alle Gefahren, Risiken & Co. gerichtet.


Und nein, es ist nicht leicht/ einfach/ schmerzbefreit, sich mit seinen Grenzen, inneren “Dämonen“ (die sich meist als gute Freunde entpuppen, die es nur gut mit einem meinen) auseinanderzusetzen. Wahrlich nicht.. und gleichzeitig liebe ich es mittlerweile fast, wenn ich in meiner Arbeit mit mir selbst schmerzlichen Momenten begegne, weil ich dann weiß, dass ich wieder auf etwas gestoßen bin, das mir große Lösung bringen kann. Wenn ich mich dem Schmerz ganz hingeben kann, dahinter sehen und seine positive Absicht erkennen kann, kann ich mit dem Schmerz Frieden schließen, Lernerfahrungen mitnehmen und Vergangenes aus einer neuen Perspektive betrachten, es loslassen.


Klingt leicht? Ist es nicht - wird’s vermutlich nie wirklich. Hilft trotzdem? Definitiv. Die Schritte, die es dann noch zu gehen gilt, sind auch nicht die einfachsten. Denn, wenn unser Kopf uns lange Geschichten erzählt, warum was, wie nicht funktionieren sollte, glauben wir sie und es dauert natürlich auch eine gewisse Zeit, um neue Geschichten glauben zu können. Was hilft sind Beweise, die man sich selbst liefern kann. Ich habe mich beispielsweise immer wieder absichtlich in Präsentationssituationen begegnen, in Situationen, wo ich im Vordergrund stehen und mich zeigen musste, um mich der Angst zu stellen und mir zu beweisen, dass ich diese Situationen gut meistern kann. Und ich konnte es auch - anfangs sicher noch mit wenig Selbstvertrauen und -sicherheit, doch glaubt mir: Das wächst mit der Zeit 😉


Also was auch immer deine Challenge ist, deine Lektion, die dir das Leben immer wieder schickt, erkenne sie als Wachstumschance, blick dahinter und finde Wege, über dich bzw. dein altes Ich hinauszuwachsen (von der Raupe 🐛 zum Schmetterling 🦋).


Und wenn du am Weg ein Ohr, Rat und/oder Begleitung suchst, melde dich gerne bei mir.

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