“Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.”
- Julia Binder
- 13. Okt. 2022
- 2 Min. Lesezeit
- André Gide -
Viele von uns wünschen sich, ihre Träume zu verwirklichen, ihre Ziele zu erreichen, etc.
...und gleichzeitig ist nicht jeder/r gewillt, "einen Preis dafür zu zahlen". Wird es einmal schwierig, kommt eine Windböe daher, ist die Versuchung oft groß, aufzugeben und/oder zurück ins gewohnte Leben und die dazugehörigen Verhaltensmuster zu gehen... Denn wer will es schon "schwer haben" im Leben?
Und doch erfordert jede Veränderung ein gewisses Ausbrechen aus der Komfortzone, eine Anpassung von Verhaltens- und Denkweisen.
❓Wie reagierst du, wenn sich ein dir liebe Person plötzlich anders verhält als du es gewohnt bist? Wenn sie dir anders antwortet als sonst, anders dich und deine Verhaltens- und Denkmuster reagiert?
If you're being honest, fühlt sich das vermutlich nicht so angenehm an. Eine vertraute Umgebung, ein Nest der Geborgenheit hat plötzlich "Stacheln" bekommen, es zeigen sich Unterschiede, wo vorher keine waren, ihr ähnelt euch zumindest ein bisschen weniger.
Und vielleicht hat deine liebe "veränderte" Person plötzlich auch neue Freunde, neue Hobbies o.ä. und irgendwie hast du das Gefühl, ihr gehört nicht mehr so ganz zusammen...
❓Und jetzt dreh' den Spieß um: Wie denkst du, dass sich dein Umfeld fühlt, wenn du dich veränderst?
💡Verändert sich etwas in uns, verändert sich auch etwas in unserem System. Und entweder, das ganze System möchte sich mit uns verändern, oder wir finden neue Systeme, wo wir uns "verändert" besser eingliedern können.
Und wenn wir "von zuhause fortgehen", ist das immer mit etwas Abschiedsschmerz verbunden, mit einem Gefühl, man ließe einen Teil von sich und natürlich auch die Menschen, die dazugehören, zurück (vielleicht sogar im Stich 🤔). Denk mal drüber nach...:
❓Bist du noch mit deinen Eltern verbunden, obschon ihr nicht mehr unter einem Dach wohnt? Obwohl du "in ein neues System gegangen bist"?
Nur weil wir uns verändern, heißt das nicht zwingend, dass all unsere geknüpften Verbindungen reißen müssen. Und gleichzeitig braucht es einfach seine Zeit - für alle beteiligten Parteien, die Veränderung "zu verdauen" und zu integrieren, sofern ein Interesse daran besteht.
...
Und dann ist da noch unser interner Dialog... innere Stimmen, Gefühle, die auch nicht so ein großer Fan von Veränderung zu sein scheinen 😅
In mir drückt sich das bspw. in folgenden Sätzen aus:
Ich fühle mich zerrissen.
In mir zieht es nach allen Seiten.
Ich hab' das Gefühl, mich hält etwas zurück.
❓Und was sagst du dir so innerlich, wenn mal wieder eine kleine oder größere Veränderung vor der Tür steht bzw. schon im Haus?
💡Und was ist, wenn alles sein darf? Wenn es gar kein "Ich bin so (x)" oder "Ich bin so (y)" sein muss, sondern ein "Ich bin so (x&y)" sein darf?
💡Was ist, wenn wir die Wahl hätten, mal "so" und mal "so" zu sein? Vielleicht auch beides gleichzeitig?
💡Was ist, wenn "x sein" nicht heißen muss, dass ich "y dadurch verleugne"?
Auf die Frage "Wer bist du?", antworte ich gerne "Ich bin viele" - nicht, weil ich schizophren bin, sondern weil ich weiß, dass in mir viele verschiedene, bunte Anteile leben, die sich mal mehr, mal weniger zeigen (wollen). Alle kenne ich noch nicht und noch leben nicht alle in Harmonie miteinander... aber was nicht ist, kann ja noch werden 😉
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