“Wer nicht weiß, dass er eine Maske trägt, trägt sie am vollkommendsten.” - Theodor Fontane
- Julia Binder
- 28. Juli 2022
- 3 Min. Lesezeit
🎭 Über die Zeit lernen wir alle Masken zu tragen, und damit meine ich nicht Rollen i.S.v. verschiedenen Teilen von uns - wie Mutter, Vater, Chef:in, Kolleg:in, Partner:in, Freund:in - sondern Masken… Masken, die unser wahres Ich verbergen sollen.
⚠️ Tragen wir unsere Masken zu oft, um nicht zu sagen jederzeit und überall, verschmelzen sie womöglich mit unseren darunterliegenden Gesichtern und wir verlieren immer mehr den Kontakt zu uns, zu unserem inneren Kern…
Osho hat das in folgender Passage - wie ich finde - recht gut auf den Punkt gebracht:
Unsere ganze Erziehung schafft eine Spaltung mitten durch unser Bewusstsein. Wir müssen der Gesellschaft, der Masse, der Welt ein bestimmtes Gesicht zeigen - dein wahrea Gesicht braucht es nicht zu sein; vielmehr darf es gar nicht dein wahres Gesicht sein.
Du darfst nur das Gesicht zeigen, das die Leute sehen wollen, das die Leute gut finden, das für sie, für ihre Ideologien, für ihre Traditionen akzeptabel ist - und dein eigentliches Gesicht musst du für dich behalten.
Diese Spaltung wird so unüberbrückbar, weil du die meiste Zeit in der Masse bist, Leute triffst, mit Leuten zu tun hast. Nur ganz selten bist du allein.
Natürlich wird dann die Maske immer mehr Teil von dir, mehr noch als dein wirkliches Wesen selbst.
❓Bist du die-/derselbe, wenn du alleine und unter Leuten bist?
❓Bist du dir darüber bewusst, dass du eine oder viele Masken in Gesellschaft trägst?
❓Kannst du deine Maske(n) bewusst an- und ablegen?
🤔…das gibt auch mir zu denken… Täusche ich mich, wenn ich denke, meine Maske(n) wäre(n) dünner/ durchsichtiger geworden?
Es gab eine Zeit in meinem Leben - vermutlich jene Zeit, die bei der Mehrheit der Gesellschaft (vielleicht findet ihr euch ja hier auch wieder 😉) die meisten Maskeraden aufweist -, in der ich tatsächlich drohte, mit meiner Maske zu verschmelzen… und zwar in meinen Teenager-Jahren.
Ich beobachtete eine Zeit lang, dass jene Mädchen populär zu sein schienen, die entweder besonders hübsch und extrovertiert oder jene, die gut und gerne “feiern” gingen (eine Kombination aus beidem ist natürlich sonderbar außergewöhnlich 😏). Nachdem ich nicht zur ersten Gruppe gehörte, wurde ich zum Partygirl 🥂- was mit äußerst wenig Schlaf, Alkohol und sonstigen Eskapaden einherging. Ja, ich hatte eine recht wilde Jugend (was mir zumindest den Drang, heutzutage völlig aus dem Ruder zu geraten nimmt 😄)!
Dieses Partygirl-Dasein war eine Zeit recht unterhaltsam und verschaffte mir auch die Aufmerksamkeit, die ich so sehr haben wollte… und wo diese Zeit vorbei war, schnappte ich mir eine andere Maske, nämlich die der toughen Business-Frau 👩🏼💼… beide dieser Masken trug ich über Jahre… solange bis ich tatsächlich nicht mehr wusste, wer ich unter meiner Maske eigentlich war…
❓Kennst du dich (noch) unter deiner/n Maske/n? Weißt du, was sich darunter verbirgt?
Erst ein grober Niederschlag, gefolgt von einem längeren Prozess der Selbstfindung (der vermutlich noch nicht zu Ende ist 😄) verhalf mir zu meinem Ich, zu der Person, die ich heute bin…
Und dann frage ich mich: Müssen wir erst hart fallen, um unsere Suche nach unserem Selbst zu beginnen? Ich denke nicht! Daher sind mir genau dieses Forschen und Finden des Selbst, der Kindheitsträume und wahrhaftige Expression so ein großes Anliegen… in meiner eigenen Praxis sowie auch in meinem Angebot an meine Klienten.
🕵🏼♀️ Maybe you also want to embark on a journey to yourself and find what’s hidden behind the 🎭… >> once you do, don’t hesitate to get in touch with me.
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